Sonntag, 10. Mai 2015
Der Schmerz…..
Es ist schwer zu erklären, und alle Vergleiche sind nichts, denn die wenigsten können es überhaupt im Ansatz auch nur verstehen, geschweige denn nachvollziehen.
Immer wieder fragt man mich, ob ich den Schritt wieder gehen würde, nach allem was ich heute weiß. Ja! Denn das Fehlen meiner Brust, ruft mit schmerzlich, jeden Tagen mehr, ins Bewusstsein, wie wichtig es für mich ist, mich „ganz“ zu fühlen. Das war damals schon ein Druck der ständig wuchs, und nur durch das Wissen, das ich auf dem Weg bin, zu ertragen war, mit ganz viel Halt und Liebe durch meine Eltern. Das bewahrte mich vor dem Leiden, und ließ mich glücklich werden.
Ich habe damals schon einen sehr hohen Preis dafür bezahlt, aber bin ich bereit diesen noch einmal zu zahlen, und hab ich die Kraft dazu das nochmal durchzustehen? Der Satz: „Ein Mammakarzinom kann nicht ausgeschlossen werden.“ War irgendwie der Stoß des Dolches in mein Herz, und Erlösung in einem. Ich hatte mich entschieden! Wäre es Krebs gewesen hätte ich eine Behandlung abgelehnt.
Denn ich leide.
Wie kann man einem nicht betroffenen sowas nahe bringen? Selbst geborene Frauen können dies nur bedingt, denn sie mussten nie Ihr Frausein in Frage stellen. Eine Mastektomie erschüttert das Ego und ganz enorm die Weiblichkeit, aber nicht das Frausein! Bei mir ist das anders. Es stellt nicht nur meine Weiblichkeit in Frage, sondern MEIN Frausein! Auch wenn mein Umfeld versucht mir Halt und Liebe zu geben, füllt es nicht die Leere in mir, denn mein Empfinden und meine Erscheinung sind nicht mehr eins, nicht mehr in Einklang,….für mich.
Als wäre das nicht schon genug, darf ich mich auch noch mit der Liebe zu einem Menschen rumärgern. Dummerweis würde dieser Mensch an meiner Seite, genau die Leere füllen die ich verspüre, nur ist es heute wohl dasselbe Problem wie es schon 20 Jahren war. Denn die letzte Nacht mit Ihm machte mir deutlich, warum ich diesen Weg ging. Durch diese Liebe wurde mir aber auch wieder bewusst, dass ich wohl nie gut genug sein werde, um das Recht zu haben und auch einzufordern, ebenfalls geliebt zu werden. Leider weiß ich durch meine Erfahrungen dass es nicht besser wird. Die Gesellschaft machte in diesem Punkt einen Rückschritt und ist nicht mehr so offen und Tolerant wie vor 20 Jahren.
In meinem Umfeld sind Freunde die mich seit Jahrzehnten begleiten und mit der Thematik mitgewachsen sind, und dadurch einen besseren Einblick haben als die die keinerlei Berührungspunkte haben. Auch wenn fast alle immer wieder zu mir sagen das ich ein toller Mensch bin, und ich auf die Meinung anderer Pfeifen soll, vergessen sie das ich das seit Anbeginn so Handhabe, und mir langsam meine Kräfte ausgehen um es auch weiter so zu Handhaben.
Nichts geschieht ohne Grund, davon bin ich überzeugt! Was mir aber meine derzeitigen Fragen nicht wirklich beantwortet. Als das alles mit meiner Brust so schief lief sagte ich mir immer, irgendwann wirst du wissen wozu das alles gut ist. Heute weiß ich dass man den Tumor so nicht gefunden hätte, und es mit großer Wahrscheinlichkeit Krebs geworden wäre. Irdendeine Aufgabe habe ich hier noch… nur welche?

Mai 2015



Montag, 16. Dezember 2013
Abschied...
Es begann mit dem Gefühl einer beginnenden Erkältung. Schnell stellte ich fest dass es das nicht war und fuhr noch in derselben Nacht ins Krankenhaus. Dort, und ich war da nicht das erste Mal, wurde ich mit Berücksichtigung meiner Krankenakte, lapidar an einen Hautarzt verwiesen. Es war 1 Uhr und ich hätte sieben bis acht Stunden der Dinge verharren sollen? Kein Medikament, keine Rücksichtnahme der Vorgeschichte, einfach nach hause geschickt. Ich rief meine Eltern an und bat meine Mutter mit mir nach Großhadern zu fahren, in der Hoffnung hier auf Hilfe zu stoßen.
Inzwischen hatte ich eine Temperatur von 39,6, Schüttelfrost und Schweißausbrüche. Mir war klar, das Implantat muss raus! Nur wie mach ich das den Ärzten klar? Die, die den Verlauf bis jetzt kannten haben mich weggeschickt, mir nicht geglaubt… wie kann ich nun erwarten das ich an kompetentere gerate?
Beim Versuch den Grund meines Fiebers zu erklären und das es nur an dem Implantat liegen kann, behandelte man mich wie immer. Als Patient kann man nichts wissen wenn man nicht studiert hat! Jahrelanges leiden und selbst erlebtes zählt nicht mehr. Man bot mir eine stationäre Aufnahme an und würde mir Antibiotika geben bis man das hat was anschlägt. Warum bitte schön soll ich eine Behandlung über mich ergehen lassen die zwei Mal schon gemacht wurde und nicht anschlug? Ich lehnte ab und fragte nach Medikamenten für zu hause. Als ich dann noch erwähnte das ich Tramal, Novalgin und Ibu 800 zuhause habe und man sich es sparen kann mir Ibu 600 mit zu gebe, sagte man mir: „Wenn Sie sich so gut selbst medikatieren können brauchen Sie uns ja nicht“ und ich war ruckzuck alleine mit meiner Mama in dem Raum. Die bereits gesetzte Kanüle zog ich mir selbst und verließ Großhadern.
Meine Mama fragt mich was ich gedenke tun zu wollen. Meine Worte müssen für Sie wie eine Ohrfeige gewesen sein, den ich sagte ihr: „Nichts! Ich werde mich ins Bett legen und drauf warten das ich Tod umfalle.“
Inzwischen war es 5 Uhr als ich bei mir ankam, und versicherte meiner Mama dass ich gleich als erste bei meinem Hausarzt bin und Ihn um Rat fragen werde. Gesagt getan. Um 20 vor acht, war ich die erste die vor der Tür der Praxis stand und auch als erste ins Sprechzimmer durfte. Ich schilderte die Vorkommnisse der vergangenen Nacht. Er vereinbarte einen Termin mit dem Chefarzt des ersten Krankenhauses und ich sollte um 10 Uhr dort sein. War ich auch, und es hieß nur er würde schon operieren, aber er bräuchte das OK eines Dermatologen und ich solle doch nach München fahren. Wieder zu hause rief ich meine Eltern an und teilte mit was mir geraten wurde. Papa wurde erst an der Schulter operiert und musste zur Krankengymnastik und Ergotherapie, sonst hätten Sie mich gleich nach München gebracht. Ich war seit über 30 Stunden auf den Beinen und sagte dass ich selber auf keinen Fall fahren kann und mich jetzt erst mal ins Bett lege. Jeder Lidschlag fühlte sich normal an, das mit jedem eine volle Stunde verging realisierte ich nicht mehr. Das Telefon klingelte und ich dachte nur, lasst mich einfach schlafen… Meine Mama war dran und fragte wann ich jetzt nach München will. „Eigentlich gleich“, 30 Minuten später klingelte es an der Türe, und ich fand mich liegend auf dem Rücksitz meiner Eltern wieder. Jeden ruck empfand ich als würden wir gerade erst losfahren, bis ich den Satz „Wir sind da!“ vernahm. Verwundert richtete ich mich auf, es schneite. Große weiße Flocken fielen zu Boden, und der Schüttelfrost ließ mich wirken, als wäre ich schon Stunden bei diesem Wetter draußen unterwegs, und nicht eben aus einem beheizten Auto gestiegen.
Ich trottete ohne darüber nachzudenken meinem Papa hinterher, und wieder kam dieser Gedanke in mir hoch, nur diesmal verdrängte ich ihn nicht sofort.
Dem Gesichtsausdruck des Arztes entnahm ich das ich auch hier falsch bin. Was er dann auch mit dem Satz „Was wollen Sie bei mir ? Sie gehören in die Chirurgie!“ bestätigte. Mir liefen die Tränen und ich versank in meinen Gedanken die eigentlich keine waren, und ließ zum ersten mal die Frage nicht nur hochkommen sondern auch zu, ist das die Strafe dafür was ich getan habe?
Nicht wirklich anwesend hörte ich aus der Ferne den Arzt sagen „…Sepsis…..die verreckt mir hier sonst….“ Obwohl er direkt neben mir saß. Meine Mama strichte mir über die Stirn und ich war wieder das kleine Kind dem sie so zeigte dass sie immer da ist. Leider musste ich nochmal zu Fuß zum Auto um von meinen Eltern in die chirurgische Notaufnahme gebracht zu werden.
Auf der Liege wartend liefen wieder die Tränen, unaufhörlich, und Mama strich mir wieder über die Stirn und meinte alles wird gut.
Nur war ich nicht mehr das kleine Kind, sondern eine, eigentlich, erwachsene Frau, die weiß das nicht immer alles wieder gut wird, und erinnerte mich an das versprechen das ich ihr einst gab, und drückte Ihre Hand. Immer wieder vernahm ich jemanden um mich rum wuseln und irgendetwas sagen, aber so abwesend wie in diesem Moment war ich noch nie. Versuchte mein Körper den Schmerz zu zeigen den meine Seele hat, Ihn aber nicht fühlte? Ich fühlte nur die an währende Hitze die meinen Geist vernebelte für das wesentliche. Sie blendete die Realität um mich herum Stück für Stück aus, und ich sah klar und deutlich das wirklich wesentliche…
Was in meinem Leben war richtig, und was war falsch!
Meinen Weg zu gehen war eindeutig richtig, auch wenn ich nach außen hin ihn einige Male in Frage stellte. Auch die Fragen welche Entscheidungen und Aktionen/Reaktionen ich so in meinem Leben getroffen habe, zogen an mir vorbei. Immer mit dem Nachsatz „Was wäre gewesen wenn…“
Mir wurde kalt, wieder der Schüttelfrost? Ich hörte Wasserplätschern. „Wenn das nicht voll ist macht das nur krach…„ und sah eine Schwester die in ein Gerät das neben meinem Bett stand Wasser schüttete. Eine Matte wurde mir unter meine Bettdecke geschoben durch die das eben aufgefüllte Wasser heruntergekühlt floss. Über meine Beine wurde Alkohol geschüttet, und kleine Beute gefüllt mit Crush-Eis in mein Bett gepackt. Immer wieder versank ich in einer schwarzen Leere, die, einer Disco gleicht die nur durch die bunten Lichteffekte erhellte. Nur waren diese bunten Lichteffekte meine Fragen die, so schien es mir, mir um die Ohren flogen. Ich fühlte mich in einzelne Szene zurück versetzt, aus denen ich immer und immer wieder von dem Gewusel der Schwestern herausgerissen wurde. „Ohh, Sie hat über 41 °C Fieber“. Ein kurzer Blick in die Wirklichkeit, drei Schwestern standen um mein Bett, meine Wadenwickel wurden erneut mit Alkohol getränkt, die Crush-Eis Pakete, die inzwischen geschmolzen waren, erneuert, das Gerät wurde überprüft, ein Gefummel an meiner Infusionsflache, und der Tonfall der Schwester klang überrascht und man spürte eine Besorgnis in ihrem Satz mitschwingen. So als würde man nicht verstehen dass ich bei dem ganzen Aufgebot an Kühlung immer noch diese Körpertemperatur habe. Eine besorgniserregende routinierte Hektik, und meine Augen schlossen sich wieder, und wie in einem Sog zog es mich wieder in meine schwarze Leere.
Was war Traum, was war Real, und was war Wahn? Alles fühlte sich gleich an, nichts an dem man erkennen hätte können das ich mich in einem Krankenbett in einem Krankenhaus befand. Und immer wieder der Hauch des Ungewissen nicht unterschieden zu können, losgelöst von allem Sein, ohne Angst oder Furcht, nicht hier sein, nicht dort sein. Nirgends sein!
Erholsamer Schlaf war das keiner, nicht mal Schlaf, aber was war das dann? Diese zwölf Stunden kamen mir wie eine gefühlte Ewigkeit vor, die mit einem Wimpernschlag verflogen. Kein Gefühl mehr für Zeit und Raum, erst das erwachen der Klinik und deren Alltag holte mich aus diesem Irrsinn soweit zurück, dass ich in der Lage war nicht nur ein gequältes Stöhnen von mir zu geben, sondern ganze Sätze.
In der Dämmerung sagte man mir das ich für das MRT um 11 Uhr vorgesehen bin, mit diesem Unterton, ich solle mich doch dann bitte auf dem Zimmer befinden. Selbstverständlich werde ich sofort aus meine Bett fliehen und die Gegend erkunden, um noch mehr Eindrücke für meinen Trip auf dem ich befand zu sammeln. Als ich nach der Toilette fragte, und man mir erklärte das ich in dem einzigen Zimmer untergebracht bin das noch kein eigenes hat, liefen schon wieder die Tränen. Ich musste über den kompletten Gang der Station ans andere Ende. Innerlich fühlte es sich an als würde ich zu einer nicht enden wollenden Reise aufbrechen ob wohl ich wusste das es nur 20 Meter waren. In Pulli und Unterhose, mit meinem Infusionsständer tapste ich Barfuß los, in der Hoffnung rechtzeitig anzukommen.
Mit einem Rollstuhl wurde ich zum MRT gefahren, der Wind wehte durch mein Gesicht wie eine Sommerbrise. Sehr lethargisch und teilnahmslos ließ ich mich irgendwo im gefühlten nirgendwo abstellen. Ich nahm alles wahr was um mich geschah, aber es war nicht meins, es war fremd. Es war nicht mein Leben, irgendwie….
Mein Fieber schien sich bei 40 °C eingependelt zu haben, ich fror, und wurde gebeten dieses Hemd anzuziehen. Nun musst ich mich bäuchlings auf diese Pritsche legen, meine Brüste in dafür vorgesehen Halterung hängen, und zum ersten Mal seit der letzten zwei Tage spürte ich meinen Körper wieder, denn es schmerzte. Ein brennen und ziehen in meiner linken Brust, die inzwischen aussah als hätte sie ganz allein im Fight Club mitgespielt. Der Schmerz verflog so schnell wie er auch kam und man bepackte mich mit Decken und wickelte alles ein damit ich nicht friere. Kurz bevor ich aufgeben wollte weil sich mein Rücken mit einem stechen zu Wort meldete, merkte ich das jemand sprach, nur verstand ich kein Wort da ich diesen doppelten Schallschutz noch auf hatte. Mit einem „ich kann nix hören“ wurde ich davon befreit und mit dem Satz „Der Fahrdienst holt Sie gleich ab“ verabschiedet. Gegen 14 Uhr überfiel mich eine Panik, ich klingelte nach einer Schwester. Ich, für mich, war für meine Verhältnisse eigentlich recht ruhig, auf andere muss es aber eher hysterisch gewirkt haben, denn der entsetzte Blick sagte alles. Ich schmiss die Decke zur Seite zerrte meine Pulli hoch. „Keiner sagt mir was das ist, ich habe seit zwei Tagen über 40 °C Fieber und keiner hilft mir.“ Ich versuchte diesen Satz so emotionslos und ruhig wie möglich zu sagen, da ich mich kenne, und ich schnell mal sehr laut werden kann. Leider schmetterte ich Ihn in einem verheultem schreien der Schwester entgegen. Diese Antwortet mir zu meinen erstaunen sehr ruhig. „Dann rufen Sie jetzt Ihre Krankenkasse an, und sagen denen dass man Ihnen hier nicht hilft! Wäre unser alter Chef noch da, wären Sie gestern schon auf dem OP-Tisch gelegen!“ Während Sie das sagt packte Sie mich wieder unter die Decke und verließ das Zimmer. Sehr ungläubig und fassungslos spürte ich die Wut in mir hochkochen, was mir sagt das ich gerade in der Realität bin. Es ist Freitagnachmittag, als wenn ich JETZT noch jemanden bei der IKK erwische. Ich rief mein Eltern an und schilderte das gerade geschehene. Mama versicherte mir dass sie sich drum kümmern. Keine fünf Minuten später ging die Türe auf und die Schwester, gefolgt von einem Rudel Ärzte, betrat mein Zimmer mit den Satz: „Das ist der Oberarzt, einer von der alten Garde.“ Dass Sie damit versucht mir zu verstehen zugeben, dass der jetzt handeln wird, hab ich in dem Moment nicht begriffen. Ich erinnere mich nur noch das der Arzt mich bat ihn nicht anzuschreien da er nichts dafür kann. Ich hingegen versucht mich damit zu entschuldigen, das ich von drei Ärzten in zwei Krankenhäuser abgewiesen wurde und mit meinen Kräften am Ende bin und so eine Nacht wie die zwei letzten nicht nochmal mitmache. „Wir klären das noch mit der Gyn. ab, ihnen wird auf jeden Fall geholfen!“ und das Rudel verließ das Zimmer. Aha! Genauso schlau wie vor fünf Minuten im selben Moment klingelte mein Handy. Meine Eltern. Mama versuchte mich zu beruhigen und sagt mir dass Papa mit denen telefoniert hat und ich heute noch operiert werde. 30 Minuten später war ich auf dem Weg in den OP, begleitet von einer Schwester die meine Hand hielt. Bei der Übergabe an das OP-Team bat sie darum lieb mit mir zu sein weil ich am Ende meiner Kräfte bin und schon einiges hinter mir hätte. Sie legte Ihre frei Hand auf meine Schulter und mit sanften druck in beiden verabschiedete sie mit: „Alles wird gut!“ Ungläubig und verwirrt sah ich Ihr durch die sich schließende Tür hinterher. Noch nie wurde ich von einer Schwester bis zur OP-Schleuse begleitet. Hatte das was zu bedeuten? Geistesabwesend kletterte ich auf die OP-Liege. Alles war düster und klein, und wieder dieses Gefühl es sei nicht wirklich. Während sich ein Oberarzt, ein Arzt und noch ein Assistenzarzt der Anästhesie vorstellten, stand der Operateur in der Tür und teilte mir mit, dass er noch auf den Rückruf der Gyn. warte da er deren Meinung noch hören möchte. Beim verkabeln für das EKG stellte sich noch ein Professor mit einem weiteren Assistenzarzt der Chirurgie vor. Der Operateur war der Oberarzt meiner Station. Mein kreisender Blick sagte mir das hier was nicht stimmt. Noch nie habe ich soviel Leute in einem OP gesehen. Entweder waren die alle fruchtbar neugierig, oder es war doch ernster als man Vermutete. Ich wollte noch fragen warum hier so viel hochgradige Ärzte sind, und beim warum wirkte die Narkose. Auch wenn sich die Tage wieder häufen an denen ich lieber Tod wäre als am Leben, frage ich mich, gibt es wirklich was nach dem versagen unserer Körperfunktionen. In dieser Nacht war ich dem Tod näher als irgendwann sonst, bereit zu gehen. Je stärker das Fieber stieg umso deutlicher stieg meine geistige Wahrnehmung, das was ich gelebt hatte, und das, was wohl mal richtig Scheiße von mir war.
Bei einer Narkose macht man die Augen zu, und wieder auf, dazwischen ist nichts! Aber hier, kein Zeitgefühl mehr, nichts an dem man sich orientieren könnte, nur Emotionen und erlebtes bzw. gelebtes. War das der berühmte Wink mit dem Zaunpfahl, das der Versuch, mich selbst aus einer Situation zu retten, mehr Schaden angerichtet hat als das er mir von Nutzen war, und das die Antwort darauf?
Es gibt so vieles zwischen Himmel und Erde was sich nicht erklären lässt! War das eins davon? Man wir niemals eine Antwort erhalten, weil es einfach keine gibt! Auch wenn man noch so oft fragt! Und schickte man mir einen Engel der mir helfen soll genau das zu lernen? Da ich darauf keine Antwort bekommen werde, lasse ich es dabei. Vielleicht in einem nächsten Leben?



Sonntag, 21. Juli 2013
Das Leben mit 40....
Liebe ist etwas Wundervolles! Traurig wird es wenn man geliebt wird, und diese Liebe nur im Verborgenen gelebt werden kann.
Warum im Verborgenen? Weil der liebende nicht in der Lage ist, offen zu seinen Gefühlen steh zu können. Jaja, wenn man wirklich liebt spielt so was keine Rolle! Doch, gerade wenn man vor Jahren es miteinander schon versuchte, und resignieren musste weil man dem Druck der Gesellschaft nicht gewachsen war und nun Angst hat ihm immer noch nicht gewachsen zu sein. Ist nun eine nicht erwiderte Liebe schlimmer zu ertragen, als eine die im Verborgenen gelebt wird?
Wenn man dazu auch noch beide Seiten der Oberflächlichkeit, die der schlanken und die der fetten, kennt, wird einem schnell klar das beides Schweineweh tut. Das, was den Menschen eigentlich ausmacht, und weswegen man ihn eigentlich lieben sollte, dem schenkt man keine Beachtung mehr. Dank Internet und Smartphone haben Männer ein leichtes Spiel, und Frauen behalten ihren „guten Ruf“.
Bei mir paaren sich gleich mehrere „Symptome“.
Zum meinen Modelmaßzeiten brauchte ich mich nur, für alle sichtbar, irgendwo nett drapieren, und ich konnte mir meine Beute regelrecht aussuchen. Hier mit wiederlege ich den Spruch der Männer „Die hab ICH aufgerissen!“ Mitnichten, DU gingst in die Falle! Und, hast noch nicht einmal gemerkt!
Wenn nun auch noch Frau so dreist ist, einen Kerl direkt und unverhohlen nach einer Nummer fragt, sagt keiner nein. Interessant dabei ist, wenn frau merkt wie verstohlen und heimlich sich dann so ein Kerl davon schleicht. Für mich ein wunderbarer Vorteil, den denn Ruf eine „Schlampe“ hatte ich nie. Ob es nun daran lag das ich eben nicht immer eine Frau war, oder daran dass der betreffende nicht zugeben wollte mit mir mitgegangen zu sein, wissen nur die „Opfer“ selbst. Aber, ich denke das hält sich die Waage. Alterstechnisch war von 16 bis 40 alles dabei was der Markt zu bieten hatte.
Heute wenn ich auf Tour gehe in der Absicht etwas abzuschleppen, funktionieren die alten Methoden nicht mehr. Das wiederrum hat auch mehrere Gründe. Selbst spreche ich keinen mehr an, ich bin 40 und wundere mich immer darüber wenn ich als „Opfer“ auserkoren wurde, dass die Kerle durch die Bank weg fast alle meine Söhne sein könnten, und ich bin fett!
Auf diversen Portalen im Netz ist das nicht anders, wenn ich nun nachfrage was so ein Jungspunt von einer Schachtel wie mir will, bekomm ich immer die gleiche Antwort: „Ich steh auf reifere!“, oder „Da hat man was zum Anfassen, ich liebe das!“
Es ist schön nicht so alt auszusehen wie man tatsächlich ist, aber wenn man auf Partnersuche ist, ist das ein Fluch.
Wenn es doch so viele gibt die auf Reife Frauen stehen, warum haben die dann auch nicht ältere Freundinnen? Warum sieht man die Kerle immer nur das Knochengerüst hinter sich her schleifen, und nicht mit Stolz geschwelter Brust die Rubensdame an seiner Hand?
An statt sich zu fragen was andere von einem Halten, oder darüber nachdenken wie viele nun versuchen könnten ihr Klappergerüst ausspannen zu wollen, sollte man darüber nachdenken was mir mein gegenüber alles geben kann für mein Seelenheil.
Warum gibt es denn so viele die sich darüber ausheulen das sie beschissen wurden? Weil jeder nur noch dem „wer bist du und was hast du“ hinterherhechtet.
Tja, und bei der Betrachtungsweis muss ich ungerne zugeben, in diesem Punkt war die Einführung des Christentums gar nicht mal so schlecht.



Freitag, 5. Juli 2013
Der Hoch....
....Es ist schon faszinierend über was man alles nachdenkt, wenn man alleine zwei Stunden, ohne Dach über den Kopf mit 170 über die Autobahn nachhause braust. Wieso geht das nicht auch schon auf den hinweg? Ne, da geht Dir nur durch den Kopf wann man endlich da ist, genießt das Wetter, und scheißt auf das, was auf dem Rückweg ist.
Interessant ist, wenn man beschlossen hat im geschlossenen Cabrio nicht zu rauchen. Witzig daran, wenn man herausfindet das es im offenen nur bis zu einer gewissen Geschwindigkeit geht. Ebenso wenn man an einer Zigarette sage und schrieb zweimal ziehen kann, man hingegen eine Zigarillo tausendmal anzünden muss um überhaupt mal einen vernünftigen Zug zustande zu bringt.
Kurios beginnt es zu werden, wenn man über den Grund der Reise nachdenkt. Eigentlich weiß man dass man nicht Fahren sollte. Man tut es dann doch, in der Hoffnung sein Traum wird wahr? Letztlich entflieht man nur für einige Stunden der Realität, und fragt sich dann geschockt: „Was tu ich hier eigentlich!?“
Man verdrängt die Tatsache, dass man aus purem Egoismus angefangen hat, zu zündeln. Das lodernde Feuer das daraus nun entstand, war weder geplant noch beabsichtig. Der Feuerlöscher wurde von beiden trotz bessern Wissen in die Ecke gepfeffert und man lässt es geschehen.



Freitag, 28. Juni 2013
Mein Herz....
...vergraben unter Trümmer, geschunden durch die Wahrheit und scheu durch das erlebte, gehüllt in einen Mantel aus stolz und selbstbewusst zum Schutze vor neuem schmerz. Leise versuchend, nicht zu laut hinausschreiend, dass es sich nach Liebe sehen, aufrichtige Liebe. Mit festem Willen niemanden mehr zu nahe an sich heran zu lassen, blickt es durch Neugierde geplagt kurz durch den schützenden Mantel. Mit fatalen Folgen, immer und immer wieder will es den Mantel ablegen und so sein wie es ist, aber trifft immer die falschen. die Angst wächst, nur die falschen zu treffen bis zu dem Tag als es in den Himmel blicke und aus der Ferne ein leuchten vernahm, ein heilendes leuchten.



Samstag, 22. Juni 2013
Meine....
...Gedanken kreisen um mein bisheriges Leben, um den Schmerz den ich erlitt, um die Trauer die ich in mir trage und darum wie es weiter geht.

Denke nicht an gestern, lebe das heute und plane das morgen.

Hört sich leicht an, ist es aber nicht. Wenn das gestern, gebeutelt von Schicksalsschlägen, in einem nicht enden wollenden Teufelskreis eine Wiederholung nach der anderen bringt, wie soll man dann das heute genießen und ans morgen denken?

Im gestern wurde ich mehr als einmal zu tiefst verletzt, gedemütigt und ausgenutzt. Der Schmerz war so unerträglich das ich loslassen wollte, loslassen von der Pein, loslassen vom Leben das mir eine Qual für mich selbst und eine Last für andere war. Ich lernte nach jedem Fall mich erneut zu erheben nicht liegen zu beleiben, doch mit jedem sturz schmerz das sich erheben mehr und mehr. Wären während meines ganzen Lebens nicht die zwei paar Hände dir mir immer wieder aufhalfen gewesen, könnte ich heute diese Zeilen nicht niederschreiben. Diese zwei paar Hände haben mich mehr als einmal geboren. Sie sind mein Fels in der Brandung der Sinn meines Lebens, und das wissen das es Liebe gibt.

Die Oberflächlichkeit des heute quält Menschen mit Tiefgang, echten Gefühlen und wahren Absichten. Wie soll ein Mensch der das Gefühl verkörpert und auch lebt in so einer Zeit überleben ohne an sich selbst zu Grunde zu gehen. Mein täglicher Kampf besteht im wesentlichen darin nicht unterzugehen, und mich nicht selbst verlieren.

Ein gebrochener Mensch mit Tiefgang, Gefühlen und Aufrichtigkeit, der versucht mit der Oberflächlichkeit zu schwimmen, wird ertrinken wenn er nicht lernt zu tauchen um für einen Bruchteil seines daseins seiner Bestimmung gerecht zu werden.

Wie lange reicht das immer wiederkehrende abtauchen aus um nicht wahnsinnig zu werden, um nicht feststellen zu müssen das die Kraft die man dafür aufbringt vergebens ist, um nicht letztlich doch los zu lassen. Los zu lassen von der Pein, der Qual und dem Leben, weil man erkannt hat das es keinen Sinn gibt für den es sich lohnt das alles zu ertragen.

September 2007



Cindarealla sucht Mr. Big...
Jedes kleine Mädchen träumt irgendwann einmal Mr. Big ihren Märchenprinzen zufinden, und wie Cindarelle bis in alle Ewigkeit glücklich zu sein. Auch ich hatte diesen Traum, nur mit dem Unterschied dass ich nie ein kleines Mädchen war. Heute als erwachsene Frau träume ich noch immer von Mr. Big und der Ewigkeit, obwohl es eine Zeit gab, in der ich dachte mein Traum ist Realität geworden. Irgendwie versucht jeder krampfhaft sein Glück zu finden, und übersieht dabei das es im Leben wichtigeres gibt, und das er eigentlich längst glücklich ist. Freunde sind Menschen die wir lieben, aber keinen Sex mit Ihnen haben. Menschen mit denen wir Sex haben lieben wir nicht unbedingt. Warum also nicht das nützliche mit dem praktischen verbinden? Da war sie wieder die Sehnsucht, die Sehnsucht nach Mr. Big dem Menschen der das nützliche mit dem praktischen in sich vereint. Es ist verdammt schwer eine Reise der Suche fortzusetzen, wenn man schon einmal der Meinung war die Reise beendet zu haben, mit dem Glauben gefunden zu haben. Ist es aber nicht vielmehr so, das wir gefunden werden wenn wir auf unserer Reise eine Pause einlegen oder am wenigsten damit rechnen weil man eben gerade vergessen hatte warum man eigentlich unterwegs war. Und dennoch drängt uns irgendetwas auf diese Reise zugehen, selbst dann wenn wir sie schon beendet hatten. Dem Urinstinkt folgend setzten wir eine beendete Reise der Suche, mit dem Gefühl eigentlich schon gefunden zuhaben, fort. Vom Verstand her wissen wir das wir das falsche fanden, aber mach das mal dem Gefühl begreiflich, und so wandern wir ziellos mit dem Trieb des Suchens und dem Gefühl des gefunden haben geistesabwesend in einer Landschaft von Liebenden umher. Wenn zu der bunten Mischung dann noch der 40. Hochzeitstag der eigenen Eltern, und das wissen das der Exmann 10 Wochen nachdem man von Ihm geschieden wurde wieder geheiratet hat, dazu stoßen, gleicht das einer Blasphemie in sich selbst. Zu allem Übel wirkt die ganze Welt wie in Frühling getaucht, selbst wenn es in Mitten des tiefsten Winters ist. Getrieben von einer nicht gekannten Sehnsucht beschreitet man Wege die man nicht kannte, geschweige den jemals von Ihnen wusste, und schwebt mit einer Euphorie neuen Erfahrungen entgegen um dann verbittert und enttäuscht feststellen zu müssen das die Spur auf der man seine Reise fortsetzten wollte ganz wo anders ist. Da man jetzt weis was man sucht, zumindest bis man dann da ist, stellt sich die Frage wie kommen wir den nun wieder dahin und stellen erschreckend fest das wir weiter den je davon entfernt sind die Reise der Suche fortzusetzen, als wir sie das aller erste mal überhaupt begonnen hatten. Auf dem Weg zurück zu der Spur an der wir stoppen begegnen wir unweigerlich, dem vergangenen, dem gelebten und dem leiden. Mit ein bisschen Glück wird man auf diesem Wege begleite von Menschen die man liebt und die einen um seiner Selbstwillen lieben, andernfalls geht man Ihn alleine. Mit Begleitung schafft man es zur Seite zutreten und sein erlebtes als außenstehender zu betrachten, alleine durchleidet man Ihn erneut. Je nach dem wie lange die Irrfahrt zurück zur Station "Cinderella sucht Mr. Big" dauert, was auch ein Stück weit an der Anzahl der Begleit liegt, desto mehr Fehler machen wir denn die Sehnsucht treibt uns zu ungeahnten Taten.

August 2009



Montag, 10. Juni 2013
Freundschaft....
Wenn die Gedanken, die täglich darum kreisten, wie lange man das Elend noch ertragen kann, abgelöst werden von Gedanken, warum man plötzlich so glücklich ist, dass man selbst Angst bekommt, dann sucht man nach einer Erklärung. Und eins ist sicher, wenn man die Antwort nicht selber findet, muss man denjenigen Fragen der daran beteiligt ist.
Aber in den meisten Fällen wird auch derjenige keine Antwort parat haben, zumindest keine die man hören möchte.
Ein Psychoanalytiker könnte sicher genau das erreichen, aber deswegen zum Seelenklempner hatschen? Nö! Der hat sicher wichtigerer Patienten die es nötiger haben, auch wenn mal selbst zu dieser Klientel gehörte und sich weigerte behandeln zu lassen. Gerade wenn der letzte Versuch, sich doch therapieren zu lassen, damit endete, dass man um die Ohren gepfeffert bekam, man wäre zu Komplex, zu Verworren und schwierig. Wie soll man nicht „schwierig“ werden, wenn man Dinge unterstellt bekommt die einfach so nicht stimmen, und dann noch die Frechheit besitz, jemanden der einen Hörsaal von innen gesehen hat, zu sagen das er im Unrecht ist? In zwischen bin ich sogar so dreist, einem Mediziner ganz unverhohlen ins Gesicht zu klatschen, nur weil er „studiert“, und mal in einem Buch über die Thematik gelesen hat, er sicher nicht mehr Ahnung hat wie ich , die nun schon seit knapp 20 Jahren damit lebt! Eher im Gegenteil.
Meine Reaktionen und mein Verhalten erkläre ich immer gerne mit dem Satz: „Wenn ich der Meinung bin ich muss jetzt nackt und schreien durch die Fußgängerzone rennen, weil´s mir danach dann besser geht, dann tu ich das!“ An dieser Stelle werden mich sicher einige als Egomanin bezeichnen, aber warum soll ich auf eine Gesellschaft Rücksicht nehmen die mit dem Finger auf mich zeigt?
Wäre ich als ganz „normales“ Mädchen aufgewachsen, würde ich sicher anders denken, und die alt hergebrachten Werte und Moralvorstellungen auch vertreten, aber da ich das nicht bin, habe ich aus den Zitronen die mir das Leben vor die Füße schmiss, und davon hatte ich weiß Gott eine ziemliche Menge, versucht Limo zu machen. Ob die nun geschmeckt hat ist eine andere Frage.
Wenn man sein Leben dahingehend ausgerichtet hat, dass man für den Moment lebt, dann muss man wissen dass zwischen den Momenten ganz viel Scheiße ist. Diese Erfahrung muss man leider Gottes wirklich selber manchen, man würde es ja eh nicht glauben wollen, auch wenn man davor gewarnt wird.
Jetzt ist man in der Scheiße aber so festgefahren, dass selbst die gelebten Momente nicht mehr ausreichen um da wieder raus zu kommen, geschweige denn weiter voran. Da sitzt man nun, eine Menge Scheiße um einen herum, und alle Jubeljahre mal ne Rolle Klopapier. Da man ja vorankommen möchte denkt man auch nicht im Geringsten darüber nach, ein Stück zurück zu gehen und nach einem anderen weg Ausschau zu halten, man könnte ja seiner Vergangenheit begegnen, und die könnte dann auch noch „Hallo!“ sagen. Mal ehrlich? Wer will schon Smalltalk mit der eigenen Vergangenheit halten. Bekommt man doch immer wieder eingebläut: „Lass die Vergangenheit los, sie behindert Deine Gegenwart, und verhindert Deine Zukunft!“
Erfolgreich steck man immer wieder den Kopf in die Scheiße, frei nach dem Motto „Sehe ich Dich nicht, siehst Du mich auch nicht!“, um ja nicht angesprochen zu werden. Ein sturer Blick nach vorne gerichtet, ist auch ganz hilfreich, um das was hinter einem wuselt gekonnt zu ignorieren.
Was aber, wenn man aus seinem lethargischen monotonen tun, durch ein antippen auf die Schulter, her raus gerissen wird? Die Erfahrung im Laufe der Jahre hat uns gelehrt, wenn wir uns umdrehen sagt da nur jemand „Hallo!“. Also, umdrehen, zuhören, kurz lächeln, weiter machen.
Dramatisch irritierend wird es wenn statt dem „Hallo!“, die in lächeln gehüllte Frage „Wie geht es Dir?“ gestellt wird.
Auf der Stelle tretend, fragt man sich was man nun tun soll. Bis man wirklich begriffen hat, dass man rhetorisch eigentlich nur mit einem „Gut, Danke!“ jegliche Art von Konversation verhindern könnte, steckt man schon mitten drin in seinem Smalltalk. Selbst hinter fragt man, wie es sein kann das der jetzt wissen will wies einem geht, und nicht wie andere einfach nur „Hallo!“ gesagt hat. Um sich diese Frage vielleicht selbst beantworten zu können lässt man sich auf das Gespräch ein.
Die Menge Scheiße um uns beginnt sich in eine blühende Wiese zu verwandeln, und aus allen Richtungen ruft man gemeinsam Erinnerungen zu sich heran, die man gemeinsam analysiert. Einiges löst sich in Luft auf, andere nötigen uns in schallendes Gelächter auszubrechen. Man breitet eine Decke zu einem Picknick aus, lässt sich nieder, und die gemeinsame gelebte Vergangenheit wie einen Fluss an sich vorbei ziehen zulassen.
Unliebsame Erinnerung fängt man an zu belächeln, und während des Lächelns beginnt man zu verstehen. Denn wenn man an die Hand genommen wird, ist der Schritt hinter diese Erinnerung leichter und einfacher zu gehen, als wenn man allein dasteht und davon überzeugt ist, man würde den selben Schmerz durchleben wie beim ersten mal. Dahinter angekommen rechnet man mit einer weiteren unliebsamen Erinnerung von anderen. Man sieht sich aber selbst, und muss sich selbst eingestehen, dass an allem was man erleidet hat nur eine Reaktion des eigenen Handelns war.
Man fühlt wie jemand einem sanft über die Wange streicht, und von der Berührung aus gehend einen eine Zufriedenheit durchströmt. Gewillt die helfende Hand nicht mehr loszulassen, hofft man einen ewigen Begleiter auf seiner weiteren Reise an seiner Seite zu haben, der ebenfalls gewillt ist die eigene Hand nicht mehr loslassen zu wollen.

April 2013



Dank an einen Freund.....
Unbedarft und Naiv stand ich vor Dir! Sah Dir in die Augen! Nicht wissend was ich von Dir abverlangen werde….nichts ahnend welches Geschenk Du mir warst!
Der Blick in die Vergangenheit klärte meine Gegenwart, und doch werde ich nicht vergessen.
Der Moment in den wir geschubst wurden, als klar war das ich mich für Dich interessiere, das Gefühl bis Du es erwiderst war neu für mich. Unvoreingenommen und genauso Naiv wie ich sahst Du das, was schon immer da war, Du sorgtest unbewusst dafür dass das auch andere sehen mussten, ob sie wollten oder nicht. Keiner von uns beiden konnte Ahnen das Du Dich damit in eine Schusslinie stelltest, die Dich aus allen Himmelsrichtungen mit Volltreffern übersähet. Auch eine Flucht ließ Dich nicht vergessen…..und nur Du weiß wirklich warum ausgerechnet ich Dich so in den Bann zog. Gewollt und ungewollt zogen wir uns von der Außenwelt zurück. Sowohl Du als auch ich sucht nach dem Rückzug den Kontakt zum andern. Bis heute weiß ich nicht warum ich die erste war die Du angerufen hattest nach deiner Rückkehr, und du bliebst. Es schiente es wäre für immer.
Und wieder stelltest Du Dich in die Schusslinie, nur diesmal trafen Dich nicht alle Schüsse, aber die die trafen saßen. Besonders wenn ich selbst zum Schuss ansetzte, oder Schüssen die mich treffen sollen, Dich erwischten weil ich ausweichen konnte.
Dir habe ich es zu verdanken, dass ich nicht nur für mich, sondern für alle Frau war in dem ich deinen Namen tragen durfte. Doch selbst sprach ich Dir das Recht ab, dass zu sein was Du durch und durch warst. Die Anerkennung die Du mir zuteilwerden liest, macht mich zu einer Ignorantin die nicht erkannte was DU in diesem Moment wirklich brauchtest. Genauso, wie ich, geliebt und respektiert werden. Beide suchten wir den Platz an der Seite des anderen, ohne zu merken das wir uns einfach nur setzten brauchten, den denn Platz hatten wir schon, nur sahen wir Ihn nicht.
Die Zeit strich ins Land und der Tag an dem DU das erste mal dass durchsetztes, war der Tag an dem du gingst.
Nicht weil Du wolltest, nicht weil Du musstest, nicht weil es zu Ende war….
sondern weil Du erkannt hast, das Du mich nicht glücklich machen könntest.
Im Gegenzug ließ ich Dich gehen…...
nicht weil ich wollte, nicht weil ich musste, nicht weil es zu Ende war….
sondern weil ich erkannte, dass Du an meiner Seite mehr leiden müsstest, als den Schmerz zu ertragen, den man hat wenn man etwas vermisst…, denn auch ich wollte Dich nur glücklich sehen.
Aus dem Wohnzimmer blickte ich durch das Fenster, sah Dir nach und tief in mir wusste ich, dass Du nicht neben mir liegen würdest wenn ich aufwache.
Meine Instinkte ließen mich handeln, mein Verstand leitete mich, und mein Herz schütze mich. Heute weiß ich, wärst du nicht das erste Mal der Mann gewesen der Du schon immer warst, hätte ich Dir wieder das Recht abgesprochen einer zu sein, in dem ich ebenso abrupt gegangen wäre, ohne Vorwarnung, ohne zu denken.

Unbedarft und Naiv stehe ich vor Dir! Sehe Dir in die Augen! Ahnend was ich von Dir abverlangen werde…. Wissend welches Geschenk Du mir bist!

Mai 2013



Universum
Mit dem älter werden verblassen die Erinnerungen an die eigene Kindheit. Wenn diese aber, geprägt vom eigenen finden, regelrecht in das Gehirn eingebrannt ist?
Man sehnt sich in die unbeschwerten Tage zurück, an denen man die Welt und das Leben noch nicht verstand, und die Phantasie noch wichtiger war als die Tatsache warum es jeden Morgen hell wir.
Man fühlte sich in sein eigenes geträumtes Universum, in dem der Schnee in sämtlichen Farben schillerte, und man das war, was man glaubte zu sein.
Glücklicher und erfüllter lebt man wenn man sich sein geträumtes Universum auf den Weg zur Reife und Weisheit bewahren kann. Viele verlieren diese Gabe auf ihrem Weg.
Wenn man aber ungewollt gezwungen ist, immer wieder in sein geträumtes Universum flüchten zu müssen, weil man nur dort das sein kann was man ist, und der Schnee für Dich trotzdem in allen Farben schillert obwohl Du weißt das er weiß ist, das Unverständnis, das sich nicht alles erklären lässt, schlägt bei den meisten erst um, wenn sie selbst die Erfahrung machen mussten, dass sich eben nicht alles erklären lässt. Was Sie aber nicht daran hinter es trotzdem als Hirngespinst ab zu tun. Dann beginnt man an sich selbst zu zweifeln.
Als Teenager entdecken fast alle ihr geträumtes Universum der Kindheit wieder, weil der Weg durch neue Emotionen für eine Flucht wieder freigegeben wurde. Beim erwachsen werden ist für die eine Hälfte nur noch ein Spalt vorhanden, der das Schlüsselloch für einen kurzen Blick freigibt. Während die andere Hälfte, versteckt hinter einem Strauch, eine vollständige Türe vorfindet. Einige verschießen Sie, andere lehnen Sie nur an oder lassen sie sperrangelweit offen stehen.
Der wiedergewonnene Fluchtweg, entwickelt sich zu einem Trampelpfad, weil zwischen dem geträumten Universum und der Realität ein reger Austausch stattfindet. In manchen Fällen sogar so rege, dass nicht nur reale Elemente einen Platz im geträumten Universum finden, sondern das geträumte Universum einen regelrecht nötigt auch in der Realität das zu sein was man hier ist.
Ohne es zu merken, weil man dem Wunsch des geträumten Universums nachgibt, schleichen sich Dinge ein die man so nie mitnehmen würde. Einige entlarvt man und wirft sie wieder hinaus, andere werden als liebe Erinnerung in ein Real gestellt.
Begegnungen die wir hatten, huschen als schwacher Schatten durch unser geträumtes Universum, oder bevölkern es als real existierende Person. Und dann gibt es diese eine Begegnung, die nicht nur als real existierende Person in unser geträumtes Universum Einzug gehalten hat, nein, diese Person wirft einen Schatten, einen Schatten unserer selbst. Auch wenn man diese Person im realen Leben aus den Augen verliert, heißt das nicht, nur weil man sie in seinem geträumten Universum nicht mehr sieht, sie nicht mehr da ist. Sie hat sich nur in einen entlegenen Winkel unseres geträumten Universums zurückgezogen, um uns die reale Abwesenheit zu erleichtern.
Man spürt die Präsenz dieser Begegnung unterschiedlich stark, und je nach Intensität sucht man danach. Mal findet man nur den Schatten seiner selbst, mal die Person, und manchmal beide zusammen.
Bis man verstanden und auch begriffen hat welche Bedeutung die Wahre Begegnung in unserem Leben hat, ist die Person mit dem Schatten unsere selbst, wieder verschwunden. Und man spürte, dass einem ein Teil seiner Seele, seiner selbst, fehlt. Die daraus resultierende Leere kann von nichts anderem gefüllt oder ergänzt werden, außer man Begegnet sich erneut. Erst dann ist man in der Lage mit den Herzen zu sehen, und zu erkennen wer da eigentlich vor einem steht.

Mai 2013